Ansicht 1

Aratoths Rache ist ein Strategiespiel für zwei oder drei Personen ab 15 Jahren.
Alle Spieler erhalten zu Beginn des Spiels die gleichen Spielsteine und versuchen, diese taktisch günstig in einer gleichseitigen Pyramide unterzubringen. Wer nicht mehr legen kann, verliert.
 

1) Umfang

Aratoths Rache besteht aus einem dreieckigen Spielbrett mit 36 Vertiefungen und 36 aus drei oder vier Kugeln zusammengesetzten Spielfiguren. Die sich so ergebenden sechs verschiedenen Formen liegen pro Farbe (rot, grün, schwarz) je zweimal vor.
Die Spielfiguren sind im einzelnen:
 
Der Magier

 

Der Drache


 

Die Schlange


 

Der Fisch

Die Formel

 

Der Vogel

der Magier
der Drache
die Schlage
der Fisch
die Formel
der Vogel

Abb. 1

2) Das Spiel für zwei Spieler

Jeder Spieler erhält am Anfang von jeder Farbe die sechs verschiedenen Figuren. Alle noch nicht gelegten Figuren werden das Spiel über für den Gegner gut sichtbar aufbewahrt. Bei der ersten Partie beginnt der jüngere Spieler, bei weiteren Partien beginnt der Verlierer der letzten. Beide Spieler legen dann abwechselnd jeweils eine Figur mit folgenden Einschränkungen:

  • Bei einer gelegten Figur dürfen keine Kugeln "in der Luft hägen". Jede Kugel einer Figur muss durch drei darunterliegende Kugeln (oder eine Vertiefung der Grundplatte) gestützt werden oder auf der Grundplatte in einer Vertiefung liegen. Es dürfen also keine "Löcher" eingebaut werden und auch keine Figuren aus der Pyramide hinausragen. 
  • Es darf keine Figur derselben Farbe gelegt werden, wie die der zuletzt gelegten Figur des Gegners. 
  • Beim Legen muss die Stapelordnung eingehalten werden (siehe Abschnitt 4.).
  • Wenn die Pyramide voll ist, darf keine Figur mehr gelegt werden.
Das Spiel endet, sobald einer der Spieler nach obigen Regeln nicht mehr legen kann. Derjenige, der den letzten Stein der Partie gelegt hat gewinnt.
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3) Das Spiel für drei Spieler

Jeder Spieler erhält am Anfang alle Figuren einer Farbe. Die noch nicht gelegten Figuren werden das Spiel über für die Gegner gut sichtbar aufbewahrt. Bei der ersten Partie beginnt der jüngste Spieler, bei weiteren Partien beginnt der Verlierer der letzten. Die Spieler legen dann im Uhrzeigersinn jeweils eine Figur mit folgenden Einschränkungen:

  • Bei einer gelegten Figur dürfen keine Kugeln "in der Luft hägen". Jede Kugel einer Figur muss durch drei darunterliegende Kugeln gestützt werden oder auf der Grundplatte aufliegen. Es dürfen also keine "Löcher" eingebaut werden und auch keine Figuren aus der Pyramide hinausragen. 
  • Es darf keine Figur derselben Art gelegt werden, wie die zuletzt gelegte Figur. Also z.B. kein Drache nach einem Drachen. 
  • Beim Legen muss die Stapelordnung eingehalten werden (siehe Abschnitt 4.).
  • Wenn die Pyramide voll ist, darf keine Figur mehr gelegt werden.
Kann ein Spieler nicht mehr legen, so scheidet er aus und die beiden anderen spielen um den Sieg weiter. 
Das Spiel endet, sobald zwei Spieler nach obigen Regeln nicht mehr legen können. Wer den letzten Stein der Partie gelegt hat gewinnt, wer den vorletzten Stein gelegt hat, wird zweiter.



 

4) Anmerkungen zur Stapelordnung
Beim Stapeln von Kugeln nach der dichtesten Kugelpackung (wie in diesem Spiel) gibt es zwei Möglichkeiten, allerdings führt nur eine von beiden zu der schönen gleichseitigen Pyramide. Daher dürfen Figuren nur so gelegt werden, dass ihre Kugeln nur auf den in Abb. 2 grün markierten Stellen zu liegen kommen, nicht auf den rot markierten.
Stapelordnung

Abb. 2


5) Geschichte des Spiels (und nur für die, die's interessiert!)

Vor langer Zeit, als noch Magie die Welt regierte, Hunger und Hass, Armut und Rache das Land eisern umklammerten, beschlossen die drei weisesten Magier des Landes, ihren Herren, die sie in ihre immerwährenden Fehden verstrickten abzuschwören und ihre Kräfte gegen das Böse zu vereinen. Damals hatten die drei noch keine Vorstellung davon, welche weitreichenden Auswirkungen ihr Handeln haben sollte. 
Die drei Magier waren sich einig, dass es nur einen Weg geben konnte, das Land von Hass und Rache zu befreien und sie beschlossen, Aratoth, den Herrn der Rache, die Verkörperung des Hasses in einem großen Ritual zu beschwören und ihn auf ewig zu binden, so dass er nie wieder Macht über die Menschheit erlangen sollte. 
So sollte es sein. Während langjähriger Forschungen entwickelten die drei die Beschwörungsformel, beschafften die notwendigen Utensilien für die Invokation und schmiedeten aus Meteoreisen die Ketten für Aratoths Fesseln. So kam der große Tag und jeder der Magier stand bereit mit seinem Teil der Thesis sowie je einem Tier für jedes der vier Elemente. So kam es, dass Aratoth einen Ruf durch die Sphären vernam, der ihm den Weg zur Erde erschloss. Und wie jedes Mal, wenn er beschworen wurde, freute er sich auf sein Erscheinen und wartete nur darauf seine Beschwörer zu betören, zu verführen und letzten Endes nicht ihre Wünsche zu erfüllen, sondern die Beschwörer für seine verwerflichen Ideale zu missbrauchen. Doch die drei Magier waren besser vorbereitet, als Aratoth dachte, so dass es ihnen gelang, Aratoth nicht nur zu beschwören sondern auch zu beherrschen. Angst und Zorn brachen in ihm hervor, er wehrte sich nach Kräften und nur wenig fehlte, und er wäre ihnen entkommen. Aber die drei Magier brachen seinen Willen, beherrschten ihn und banden ihn mit ihren magischen Ketten. 
Friede kehrte in das Land ein. Wissenschaften und Kunst standen in nie gekannter Blüte. Doch die Zeit verging und Aratoth warte, wartete auf einen günstigen Augenblick. Er mußte lange warten, aber die Zeit forderte schließlich ihren Tribut. Nicht von ihm, er ist unsterblich, jedoch schwanden den drei Magiern langsam die Kräfte und schließlich hatten sie nicht mehr genug Macht, um Aratoth weiterhin zu binden. So entkam er und er rächte sich. 
Aratoth rächte sich auf eine Art, wie nur er es vermag. Mit eiskalter Eleganz. Nicht nur, dass er die drei Magier versklavte und zu seinen Dienern machte - das war bei verärgerten Dämonen üblich - auch Hass und Krieg kehrten zurück aber nur so weit, dass niemand je wieder versuchen würde, ihn erneut zu beschwören. 
Darüber hinaus ersann er eine Möglichkeit, auch die Magie aus der Welt zu bannen, auf dass sie ihm nie wieder gefährlich werden könne. Aratoth brachte ein Spiel in das Bewustsein der Menschen, ein Spiel, das in seinen Elementen der Beschwörung, der er erlegen war ähnlich ist, ein Spiel, das aus einfachen Elementen besteht, die ein komplexes Ganzes bilden. 
Seit dieser Zeit stößt jeder, der versucht, sich auf die Spuren der Magie zu begeben, früher oder später, immer durch reinen Zufall und meist ganz kurz vor der Erkenntnis in irgendwelchen Schriften auf eine Beschreibung dieses Spiels. So ging es auch mir und niemand war je in der Lage, sich nach der Entdeckung dieses Spiels wieder seinen Studien zu widmen. Darum ist seit dieser Zeit die Magie von der Erde getilgt, durch Aratoths Rache!
 

6) Die Bauanleitung (für alle, die so lange durchgehalten haben)


Aratoths Rache besteht aus einem Spielbrett und 36 Spielfiguren. 
Zunächst sollte die Grundplatte gefertigt werden, da sie auch als Klebehilfe für die Kugeln verwendet werden kann. Als Material eignen sich Holz, Hartpapier und vielleicht auch Aluminim. Die Platte sollte mindestens 4mm stark sein (bei großen Kugeln auch noch dicker).  Diese Platte wird nach Abbildung 3 zurecht gesägt und die eingezeichneten Löcher sehr sauber gebohrt oder nicht ganz so sauber angesenkt. Achtung! Die Bemaßung der Zeichnung bezieht sich auf den gewünschten Kugeldurchmesser (z.B.: Kugeldurchmesser 15mm --> 0.87 entspricht 13.1 mm!). Die Zeichnung gibt es auch mit höherer Auflösung zum Ausdrucken. Für einen Kugeldurchmesser von 10mm druckt man sie mit einer Auflösung 508dpi aus, bei 20mm Kugeldurchmesser mit 254dpi usw. Dann kann man sie direkt aufkleben und als Säge- bzw. Bohrschablone verwenden.

Grundplatte für Aratoths Rache
Abb. 3

Die Grundplatte muss nun nur noch blau angemalt werden.

Für die Spielfiguren benötigt man je 44 Kugeln in rot, schwarz und grün, die möglichst rund sein sollten. Praktisch sind Kugeln mit Loch, weil diese gut zu verbinden sind. Die Kugeln sollten mindestens 15mm Durchmesser haben, größere Kugeln sind besser.
Damit baut man die Spielfiguren nach Abbildung 1. Es ist zweckmäßig, die Kugeln zu verbolzen, damit sie besser halten. Die Grundplatte kann man als genaues Abstandsmaß benutzen, indem man die Figuren - während der Kleber trocknet - hineinsetzt.

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Viel Spaß!

Ich würde mich freuen, von einem erfolgreichen Nachbau zu hören. Sollte was an den Regeln unklar sein, einfach Mail an mich!

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letzte Änderung 2001-07-08 Archi