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8 Kalibrierung

8.1 Abgleich auf gleiche Sensoramplitude

Der erste Abgleichschritt sollte in störungsfreier Umgebung erfolgen, das heißt, es dürfen sich keine magnetischen oder ferromagnetischen Gegenstände in der Umgebung befinden. Außerdem ist für eine ebene, waagrechte Unterlage zu sorgen. Am besten funktioniert der Abgleich mit einem Laptop und dem Sensor am langen (mind. 1m) Kabel, auf einem Steinquader inmitten einer großen Wiese.

Der Kompaß wird mit Computer und Stromversorgung verbunden, und das Programm marcietest (siehe 4.3) wird gestartet. Nun dreht man die Schaltung (ohne dabei mit den Fingern die Leiterbahnen zu berühren) auf ihrer waagrechten Unterlage, bis einer der Sensorwerte ein Maximum erreicht. Dieses Maximum wird nun durch Verstellen des zugehöriges Potis auf einen Wert von 16.000 gebracht. Nun führt man diese Prozedur auch für den anderen Wert durch. Ist es aufrund ungewöhnlicher magnetischer Verhältnisse (z.B. bei Betrieb in Pol- oder Äquatornähe) nicht möglich, einen Wert von 16.000 zu erreichen, so sollten beide Amplituden zumindest gleich groß eingestellt werden. In diesem Fall muß aber auch der Amplitudenwert in der Bibliotheksdatei marcie.cc angepaßt werden. Die Konstante MARCIE_SENSORAMP muß dabei auf den gemessenen Amplitudenwert geteilt durch 32 gesetzt werden.

Falls Amplitudenwerte von etwa 30.000 nicht zu unterschreiten sein sollten, so liegen erhebliche Störfelder vor, die einen Betrieb des Kompasses in dieser Umgebung verhindern.

Damit ist der erste Kalibrierschritt beendet.
 

8.2 Abgleich am Objekt

Nach dem Abgleich der Sensoramplituden erfolgt der Abgleich am Objekt. Dieser Schritt ist nur dann erforderlich, wenn der Kompaß an einem Objekt montiert wird, das in weniger als ca. 1m vom Kompaß Eisen- oder Stahlteile enthält, oder anderweitige magnetische Störfelder produziert. Die Montage eines Kompasses direkt auf ferromagnetischen Materialien ist generell nicht empfehlenswert.

Zur Durchführung des Abgleichs wird das Objekt mit montiertem Kompaß in einer möglichst störungsarmen Umgebung mit homogenen Magnetfeld positioniert und das Programm marciecalib gestartet. Nun wird das Objekt in eine konstante Drehung im Uhrzeigersinn (von oben betrachtet) um die vertikale Achse versetzt und die Kalibrierung durch Tastendruck gestartet. Nach dem Tastendruck wartet man etwa 2 ½ Umdrehungen des Objekts ab und drückt erneut eine Taste. Die Rotation kann nun wieder angehalten werden.

Nun berechnet das Programm die Kalibriertabelle und speichert diese ab. Wurde die Rotation zu langsam durchgeführt oder war die Rotationsgeschwindigkeit nicht ausreichend hoch, so gibt das Kalibrierprogramm eine Fehlermeldung aus, und die Prozedur muß mit niedrigerer Rotationsgeschwindigkeit wiederholt werden. Ist die Kalibrierung abgeschlossen, so kann das Ergebnis mit dem Programm marcietest begutachtet werden.

Immer wenn bauartliche Veränderungen an dem Objekt, das den Kompaß trägt vorgenommen werden, so ist eine erneute Kalibrierung durchzuführen.